Pyrolator
Kurt „Pyrolator“ Dahlke, Spezialist für Musik und Computer
Der Musiker Kurt Dahlke ist nicht nur Teil der Bands Der Plan und Fehlfarben, Grün- dungsmitglied der Gruppe DAF und Mitbegründer des Labels Ata Tak, er hat auch mit seinen solistischen Arbeiten unter dem Namen Pyrolator ein mittlerweile beachtliches Oeuvre vorgelegt, das sich unter Kritikern und Publikum größter Bewunderung erfreut. Was 1979 mit dem Album "Inland" begann, findet nun mit dem neuen Werk "Niemands- land", dem sechsten Album innerhalb der Land-Reihe, seine konsequente Fortsetzung.
1979, also vor 43 Jahren entstand das Album „Inland“, das von Pyrolator als eine Art instru- mentelles Protestalbum verstanden wurde. Ein Aufbegehren in der Zeit des deutschen Herbs- tes, gegen die Stationierung von Atomraketen, gegen die ganzen Strukturen der Kriegsgenera- tion, ohne Pathos des Protestgesanges der 1968er Jahre und bis auf wenige Samples sogar ganz ohne Text.
Mehr als 40 Jahre später kehrt Kurt Dahlke alias Pyrolator zu diesen Ursprüngen zurück. Nur ist es diesmal kein Protest, kein Aufbegehren: „Es ist ist bereits 10 nach 12 und wir sind ange - kommen im Niemandsland. Weder die Studentenbewegung, noch die Verweigerungshaltung des Punk haben etwas geändert. Die Geldgier hat gesiegt und no future ist nicht mehr nur eine Floskel, es ist die globale Realität. Das Prinzip von Ursache und Wirkung.“
Auch musikalisch kehrt Pyrolator zu seinen Anfängen zurück, so entstand das Album „Nie- mandsland“ gänzlich unter der Verwendung modularer Synthesizer. Der Computer selbst ist nur noch Aufnahmemedium, alle Stücke wurden live eingespielt - nicht speicherbar, nicht wie- derholbar.
Das 6. Album innerhalb der Pyrolator Land-Serie ist jedoch nicht nur ein Verweis in die Ver- gangenheit und auf die zurückliegende Musik, sondern besitzt auch seine eigene Formspra- che. Mäandernd zwischen der Schönheit glasklarer Melodien und zurückhaltenden Ambient- Momenten auf der einen, sowie der schroffen, dystopischen Sprödheit auf der anderen Seite. Im Kreislauf zwischen Hoffnung auf eine Revolution der Menschlichkeit, aber auch dem An- kommen im Niemandsland.
